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Leonce und Lena

von Georg Büchner

Mit Peter Grünig, Susanne Höhne, Andreas Hutzel, Jörn Kolpe, Joseph Reichelt, Götz van Ooyen, Sara Wortmann,

Inszenierung: Niklaus Helbling; Bühne: Anja Hertkorn; Kostüme: Mascha Mihoa Bischoff; Musik: Felix Huber; Dramaturgie: Peter Helling

Premiere: 12. April 2013, Theater Lübeck, Kammerspiele

Fotos: Thorsten Wulff

»Nichts ist hier nur harmlos. Dass Leonce mit dem Müßiggang alle Hände voll zu tun hat, ist nur ein Nebenkriegsschauplatz. Anliegen der Inszenierung ist es, eine skrupellose Herrenschicht am Rande des Abgrunds vorzuführen – und es sind nicht nur Karikaturen. Peter Grünig ist ein bedrohlicher König, selbst wenn er erkenntnistheoretisch herumschwafelt oder seine Vergesslichkeit pflegt. Seinen Sohn Leonce spielt Andreas Hutzel als somnambuler Zyniker, der poetische Reden schwingt, den Playboy liest und mit seiner Geliebten aggressive Erotik betreibt. Sara Wortmann verkörpert diese gedemütigt Rosetta und zugleich auch Prinzessin Lena, die vor der Zwangsverheiratung mit Leonce flieht und dem Popo-Prinzen doch verfällt. (…) Der Inszenierung gelingt die Balance zwischen Klamauk und Ernst. Das Happy End hat etwas Klaustrophobisches. „Deutschland ist jetzt ein Leichenfeld“ wird noch einmal der „Hessische Landbote“ zitiert, „bald wird es ein Paradies sein.“ Diese Hoffnung strahlt die Machtübernahme durch Leonce und Valerio nicht aus. Und doch ernteten Hutzel und seine Mitspieler bei der Premiere begeisterten Applaus.« Michael Berger, Lübecker Nachrichten, 15. April 2013

  • Beitrag veröffentlicht:12. April 2013