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Mauskröten

nach Empfindsamster aller Romane von Jakob Michael Reinhold Lenz

Zweiter Teil der Aufführung Waldbruder & Mauskröten mit dem 3. Jahrgang der Schauspiel Akademie Zürich

Mit Sabina Eppler, Daniel Jesch, Rebecca Klingenberg, Marc-Philipp Kochendörfer, Vivianne Mösli, Dominique Müller, Sibilla Semadeni

Inszenierung: Niklaus Helbling; Ausstattung: Katrin Hoffmann; Musik: Martin Gantenbein; Asistenz: Nanny Burri

Premiere: 25. September 1999, Schauspiel Akademie Theater

Fotos: Bernhard Fuchs

»Hyperfiktionaler Lenz. Fast noch verschwenderischer mit Einfällen geht es auf der andern Seite der Bühne zu, wo Helbling und sein trabender Tross zur zweiten Runde bitten. Die Opulenz leuchtet ein, denn die Vorlage zu Mauskröten lässt sich weder psychologisch aufdröseln noch besonders streng für die Bühne nachbauen: Diese Erzählung deliriert in einem Raum ohne Grenzen, wo Schildkröten mit schönen Frauen in einer Kutsche fahren und die Maus Geschichten erzählt, die ihrerseits wild wuchern. Die Erzählrahmen sind nur lose gesteckt. Hier haut Helling noch einen drauf. Er lässt eine 6-köpfige WG am Frühstückstisch Lenzens Text als sonntägliches Stubenspiel nachstellen. Als Spiel nämlich, das die etwas prekäre Figurenkonstellation der WG verhandelt. So spaßig die Anlage, so reich und auf der kleinen Bretterbühne immer diszipliniert die Umsetzung sein mag: Man verliert hoffnungslos den Überblick. Was einem allerdings schon beim Lesen rasch passieren kann. Daniel Jesch, Sibilla Semadeni, Sabina Eppler, Marc-Philipp Kochendörfer, Dominique Müller, Rebecca Klingenberg und Vivianne Mösli legen sich ins Zeug, dass die (Schau-)Bude kracht. Irgendwo krächzt Lenz derweil in den hyperfiktionalen Raum, „Access denied“ hören wir, lachen uns aber halbtot dabei.« Tobi Müller, Tages-Anzeiger, 28. September, 1999

  • Beitrag veröffentlicht:25. September 1999