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Minna von Barnhelm

von Gotthold Ephraim Lessing

Mit Andreas Döhler, Maren Egger, Peter Jordan, Helmut Mooshammer, Andreas Pietschmann, Judith Rosmair, Stephan Schad

Inszenierung: Niklaus Helbling; Bühne: Dirk Thiele; Kostüme: Regine Standfuss; Musik: Martin Gantenbein, Felix Huber; Dramaturgie: John von Düffel

Premiere: 2. April 2005, Thalia Theater Hamburg

Fotos: Arno Declair

»Peter Jordan macht den Tellheim, die vielleicht undankbarste Heldenrolle in einem Lustspiel, zu einer glaubwürdigen Figur. Zwar kann er die Sturheit und Humorlosigkeit dieses Typen nicht in alle Winde spielen, aber dieser Tellheim interessiert, weil da einer so in sein Unglück verliebt ist, dass er das Bad im Selbstmitleid genießt. Dass sich schließlich die Dinge zum Guten wenden, merkt er nicht. Mehr noch: Er will es nicht merken. Wenn irgendwo Hoffnung flackert; möchte er die Kerze am liebsten auspusten. Mit so viel Entschiedenheit wie Takt wird erzählt: Das ist einer von heute. Das ist einer von uns. Wie denn überhaupt nichts Bevormundendes aufgetischt wird. Kein reißerischer Pazifismus wird einem um die Ohren gehauen. Die Aufführung baut darauf, dass die Lust des Berufssoldaten auf den nächsten Krieg einen tiefer sitzenden Schrecken auslöst, wenn sie sotto voce und im Rahmen eines Dialoges vorgetragen wird. Das Entsetzen wird zur Selbstverständlichkeit. Mehr Aktualität geht nicht.« Werner Burkhardt, Süddeutsche Zeitung, 5. April 2005

  • Beitrag veröffentlicht:2. Mai 2005