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Nachtwache

ein Lamento-Abend mit Musik von Claudio Monteverdi, Henry Purcell, György Ligeti, Radiohead u.a.

Mit Magid El Bushra, Mareke Freudenberg, Johannes Geißer, Barbara Schmidt-Gaden, Andrej Valiguras

Musikalische Leitung: Olaf Wiegmann; Inszenierung: Niklaus Helbling; Bühne, Kostüme: Dirk Thiele; Dramaturgie: Johanna Wall

Premiere: 28. November 2009, Oldenburgisches Staatstheater

Fotos: Hans Jörg Michel

»Es war eine gelungene Uraufführung von traumwandlerisch in Szene gesetzten großen Klagegesängen aus Oper, Lied und Popmusik: Nachtwache, der vom Oldenburgischen Staatstheater in Auftrag gegebenen Lamentoabend, überzeugt nicht nur durch musikalische Darbietungen, sondern auch durch die phantasievoll-ironische Inszenierung von Niklaus Helbling. Wie schön doch Leiden sein kann. Mit nicht enden wollendem Beifall, besonders für den Kontertenor Magid El Bushra, bedankte sich das Premierenpublikum für fast zwei Stunden ungewöhnlicher Unterhaltung. Nachtwache ist eine Auseinandersetzung mit in Ton gefasster Trauer aus barocker und zeitgenössicher Musik, mit seelenverwandten Werken aus fünf Jahrhunderten: von John Dowlands holder Lieblichkeit und Claudio Monteverdis karger Schönheit über Edgar Varèses mythische Töne und Gyögy Ligetis zerbrechliche Klänge bis zum intellektuellen Roch der Talking Heads und dem schmelzenden Pop von Anthony and the Johnsons. (…) Die Inszenierung gleitet von einer pseudo-realen Klinik, dem Spital der klagenden Helden, über in eine Traumwelt der assoziativen Aneinanderreihung von Dingen, Personen, Szenen. Es gibt keine klassische Handlungsfolge oder gar Entwicklung. Stark verlangsamte Bewegungen, zurückgenommene Farbigkeit, und gedämpftes Licht symbolisieren die von Trauer überzogene Welt der Lamentierenden. Untergegangene Reiche oder verlorenen Liebe – wo ist der Unterschied?« Sylvia Mallinkrodt-Neidhardt, Diabolo, 3. Dezember 2009

  • Beitrag veröffentlicht:28. November 2009