von Sibylle Berg

Mit: Sarah Viktoria Frick, Alexandra Henkel, Daniel Jesch, Marcus Kiepe, Dietmar König

Regie: Niklaus Helbling; Bühne: Dirk Thiele; Kostüme: Viktoria Behr, Musik: Imre Bozoki-Lichtenberger, Moritz Wallmüller; Video: Elke Auer; Choreografie: Salome Schneebeli; Dramaturgie: Barbara Sommer

Premiere: 26. Februar 2010, Burgtheater Wien, Akademietheater

Fotos: Christian Brachwitz

»Das nennt man Zielgruppentheater: So trist ist die Welt allein lebender Fortysomethings, dass darob selbst Bühnenbilder in forcierte Traurigkeit verfallen. Hässlich graue, neuronenartige Tentakel winden sich über hoch aufragende Sperrholzwände. Davor liegen Mann und Frau getrennt in Betten wie aus der Geriatrie. Nur nachts heißt das neue Beziehungsstück, in dem Sibylle Berg einmal mehr vor ihrem eigenen Alter warnt. (…) Bücher und den „unvermeidlichen Eames-Chair“, also „bestes „Mittelstandszeug“, hat sich Frau Berg zur Illustration der Misere auf der Bühne gewünscht. Ihr Hausregisseur Niklaus Helbling und der Bühnenbildner Dirk Thiele wollten es aber anders. Statt Realismus wird es surreal. In gelben Kampfanzügen und mit geistermäßiger Schminke treten die Übeltäter (Sarah Viktoria Frick und Daniel Jesch) auf. Peter und Petra tragen mit Anzug und Kostüm die Einheitsmontur der Unauffälligkeit, gleichwohl werden auch sie eifrig verfremdet. Redlich mühen sich Dietmar König und Alexandra Henkel, dem papierenen Text einen Tropfen Blut abzutrotzen, doch es muss beim Versuch bleiben.« Paul Jandl, Die Welt, 10. März 2010